26-01-2025, 12:37
Kann ich auf den verlegten Dämmplatten auch Lamit verlegen?
Zitat:Ja, es ist grundsätzlich möglich, Laminat auf Dämmplatten zu verlegen, allerdings gibt es dabei einige wichtige Punkte zu beachten, um ein stabiles und langlebiges Ergebnis zu erzielen:
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### **1. Voraussetzungen prüfen**
1. **Druckfestigkeit der Dämmplatten:**
- Die Dämmplatten müssen ausreichend **druckfest** sein, um das Gewicht des Laminats und die Belastung durch Begehen zu tragen. Materialien wie **XPS (extrudiertes Polystyrol)** oder druckfeste EPS-Platten sind dafür geeignet.
- Herstellerangaben zur Druckfestigkeit beachten (mindestens 150 kPa für normale Wohnraumbelastung).
2. **Ebenheit des Untergrunds:**
- Der Untergrund muss **eben und stabil** sein. Unebenheiten oder Hohlräume in der Dämmung können dazu führen, dass das Laminat beim Begehen knarzt oder sich durchbiegt.
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### **2. Aufbau über der Dämmung**
Um das Laminat sauber und sicher zu verlegen, ist ein zusätzlicher Zwischenschritt notwendig:
1. **Trennschicht (Dampfbremse):**
- Wenn die Dämmplatten nicht bereits eine integrierte Dampfbremse haben, solltest du eine **Dampfbremse** oder PE-Folie (Dicke: mind. 0,2 mm) über die Dämmung verlegen, um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern.
- Überlappe die Folie um ca. 10–20 cm und klebe die Stöße mit speziellem Klebeband ab.
2. **Tragende Schicht (OSB-Platten):**
- Um die Last besser zu verteilen und die Stabilität zu erhöhen, ist es ratsam, eine Schicht **OSB- oder Spanplatten** (mind. 18 mm dick) über die Dämmplatten zu verlegen.
- Verlege die OSB-Platten schwimmend, also ohne Verschraubung mit den Dämmplatten, um Wärmebrücken zu vermeiden.
- Achte darauf, die OSB-Platten im **Versatz** zu verlegen und die Fugen ggf. mit Dichtband zu verschließen.
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### **3. Laminat verlegen**
1. **Trittschalldämmung:**
- Auch wenn die Dämmplatten bereits eine isolierende Wirkung haben, empfiehlt sich zusätzlich eine dünne **Trittschalldämmung** direkt unter dem Laminat, um Gehgeräusche zu minimieren.
- Wähle eine Trittschalldämmung, die mit dem Laminat kompatibel ist.
2. **Schwimmende Verlegung:**
- Laminat sollte immer **schwimmend** (ohne Verschraubung) verlegt werden.
- Halte einen **Randabstand** von ca. 10 mm zu den Wänden, damit sich das Laminat bei Temperaturschwankungen ausdehnen kann.
3. **Sockelleisten anbringen:**
- Nach der Verlegung des Laminats kannst du die **Sockelleisten** anbringen, um die Randfugen zu verdecken.
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### **4. Vorteile des Zwischenschritts (OSB-Platten)**
- Erhöhte Stabilität: Die OSB-Platten verhindern, dass sich das Laminat durch Unebenheiten in der Dämmung bewegt oder beschädigt wird.
- Längere Haltbarkeit: Durch die zusätzliche Schicht wird die Dämmung geschützt und der Bodenbelag bleibt stabil.
- Bessere Lastverteilung: Das Gewicht von Möbeln oder Personen wird gleichmäßig verteilt.
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### **Alternativen ohne OSB-Platten**
Falls du die OSB-Platten weglassen möchtest, kannst du Laminat direkt auf die Dämmplatten verlegen, wenn diese speziell dafür geeignet sind. Es gibt **Verbunddämmplatten**, die sowohl druckfest als auch für die Laminatverlegung ausgelegt sind. In diesem Fall sollte die Oberfläche der Dämmplatten komplett eben sein, um späteren Problemen vorzubeugen.
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### **Zusammenfassung**
Ja, du kannst Laminat auf Dämmplatten verlegen, aber es wird dringend empfohlen, eine Zwischenschicht aus OSB-Platten einzubauen. Diese sorgt für Stabilität, eine gleichmäßige Lastverteilung und schützt das Laminat vor Schäden. Achte zusätzlich auf die Verwendung einer Dampfbremse und einer geeigneten Trittschalldämmung.