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[Hausrenovierung] - Haus - Dachboden dämmen - Druckversion

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Haus - Dachboden dämmen - Joopi - 26-01-2025

Ich habe einen Dachboden mit Betonboden. Ich möchte den Dachboden dämmen. Als Dämmmaterial hätte ich gerne Dämmplatten mit einer Stärke von 10 cm. Wie muss ich vorgehen und was ist zu beachten?

Zitat:Das Dämmen eines Dachbodens mit Dämmplatten ist eine effektive Methode, um den Wärmeverlust zu reduzieren. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du dabei vorgehen kannst, sowie wichtige Hinweise, die zu beachten sind:

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### **1. Planung und Vorbereitung**
1. **Prüfe die Statik:**
  - Stelle sicher, dass der Betonboden die zusätzliche Belastung durch Dämmplatten und ggf. einen begehbaren Bodenbelag tragen kann. Im Zweifelsfall sollte ein Statiker konsultiert werden.
 
2. **Geeignetes Material auswählen:** 
  - Für die Dämmung eines Betonbodens werden häufig **Dämmplatten aus EPS (Styropor)**, **XPS (extrudiertes Polystyrol)** oder **PU (Polyurethan)** verwendet. Diese sind druckfest und bieten gute Dämmeigenschaften.
  - Stärke: 10 cm sind gängig, aber überprüfe die lokalen Anforderungen zur Dämmung (z. B. Energieeinsparverordnung, EnEV oder GEG).

3. **Benötigtes Werkzeug:** 
  - Dämmplatten
  - Cuttermesser oder Säge
  - Dampfsperrfolie (optional, siehe Punkt 3)
  - Klebeband für Fugenabdichtung
  - Begehbare OSB-Platten (falls der Dachboden genutzt wird)

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### **2. Boden vorbereiten**
1. **Reinige den Boden gründlich:** 
  Entferne Staub, Schmutz und losen Beton, damit die Dämmplatten sauber aufliegen.

2. **Unebenheiten ausgleichen:** 
  Wenn der Betonboden uneben ist, fülle größere Vertiefungen mit einer Ausgleichsmasse.

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### **3. Dampfsperre prüfen/aufbringen**
- **Notwendigkeit einer Dampfsperre:** 
  Wenn der Dachboden über beheizten Räumen liegt, solltest du eine **Dampfsperrfolie** unter den Dämmplatten verlegen. Diese verhindert, dass Feuchtigkeit aus den Wohnräumen in die Dämmung eindringt.
  - Verlege die Folie überlappend (ca. 10–20 cm) und klebe die Stöße mit speziellem Dichtband ab.
  - Achte darauf, die Folie an den Rändern hochzuziehen und mit der Wand abzudichten.

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### **4. Dämmplatten verlegen**
1. **Beginne in einer Ecke:** 
  Lege die Dämmplatten dicht aneinander, um Wärmebrücken zu vermeiden. Versuche, sie im **Versatz** (wie Mauerwerk) zu verlegen, damit die Fugen nicht in einer Linie liegen.

2. **Fugen abdichten:** 
  Verwende Klebeband oder spezielle Dichtmasse, um die Fugen zwischen den Platten abzudichten.

3. **Platten zuschneiden:** 
  Schneide die Platten mit einem scharfen Cuttermesser oder einer Säge passend zu, besonders an den Rändern.

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### **5. Abschluss: Begehbare Fläche (optional)**
1. **OSB-Platten oder Spanplatten verlegen:** 
  Wenn der Dachboden begangen oder als Lagerraum genutzt werden soll, lege stabile **OSB- oder Spanplatten** über die Dämmung.
  - Verwende Nut- und Federplatten, um eine stabile Fläche zu schaffen.
  - Verschraube die Platten nicht durch die Dämmung, um Wärmebrücken zu vermeiden. Stattdessen kann ein schwimmender Aufbau ohne Fixierung sinnvoll sein.

2. **Lagerbelastung beachten:** 
  Verteile die Last gleichmäßig, wenn der Dachboden zur Lagerung genutzt wird.

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### **6. Wichtige Hinweise**
- **Brandschutz:**
  Achte darauf, dass die verwendeten Dämmmaterialien den lokalen Brandschutzvorschriften entsprechen.
- **Luftdichtheit:** 
  Die Dämmung muss luftdicht verlegt werden, um Energieverluste und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
- **Regelmäßige Kontrolle:** 
  Prüfe die Dämmung regelmäßig auf Schäden, vor allem, wenn der Dachboden häufig genutzt wird.

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### **7. Kosten und Fördermöglichkeiten**
- Informiere dich über **Förderprogramme** für energetische Sanierungen, z. B. durch die KfW oder BAFA, da diese Maßnahmen oft finanziell unterstützt werden.

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### **8. Alternativen zur Dämmung**
Falls der Dachboden später ausgebaut werden soll, könnte eine Dämmung zwischen den Sparren sinnvoller sein. Sprich in diesem Fall mit einem Experten, um die beste Lösung zu finden.



RE: Haus - Dachboden dämmen - Joopi - 26-01-2025

Kann ich auf den verlegten Dämmplatten auch Lamit verlegen?

Zitat:Ja, es ist grundsätzlich möglich, Laminat auf Dämmplatten zu verlegen, allerdings gibt es dabei einige wichtige Punkte zu beachten, um ein stabiles und langlebiges Ergebnis zu erzielen:

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### **1. Voraussetzungen prüfen**
1. **Druckfestigkeit der Dämmplatten:**
  - Die Dämmplatten müssen ausreichend **druckfest** sein, um das Gewicht des Laminats und die Belastung durch Begehen zu tragen. Materialien wie **XPS (extrudiertes Polystyrol)** oder druckfeste EPS-Platten sind dafür geeignet. 
  - Herstellerangaben zur Druckfestigkeit beachten (mindestens 150 kPa für normale Wohnraumbelastung).

2. **Ebenheit des Untergrunds:**
  - Der Untergrund muss **eben und stabil** sein. Unebenheiten oder Hohlräume in der Dämmung können dazu führen, dass das Laminat beim Begehen knarzt oder sich durchbiegt.

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### **2. Aufbau über der Dämmung**
Um das Laminat sauber und sicher zu verlegen, ist ein zusätzlicher Zwischenschritt notwendig:

1. **Trennschicht (Dampfbremse):**
  - Wenn die Dämmplatten nicht bereits eine integrierte Dampfbremse haben, solltest du eine **Dampfbremse** oder PE-Folie (Dicke: mind. 0,2 mm) über die Dämmung verlegen, um Feuchtigkeitsschäden zu verhindern.
  - Überlappe die Folie um ca. 10–20 cm und klebe die Stöße mit speziellem Klebeband ab.

2. **Tragende Schicht (OSB-Platten):**
  - Um die Last besser zu verteilen und die Stabilität zu erhöhen, ist es ratsam, eine Schicht **OSB- oder Spanplatten** (mind. 18 mm dick) über die Dämmplatten zu verlegen.
  - Verlege die OSB-Platten schwimmend, also ohne Verschraubung mit den Dämmplatten, um Wärmebrücken zu vermeiden.
  - Achte darauf, die OSB-Platten im **Versatz** zu verlegen und die Fugen ggf. mit Dichtband zu verschließen.

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### **3. Laminat verlegen**
1. **Trittschalldämmung:**
  - Auch wenn die Dämmplatten bereits eine isolierende Wirkung haben, empfiehlt sich zusätzlich eine dünne **Trittschalldämmung** direkt unter dem Laminat, um Gehgeräusche zu minimieren.
  - Wähle eine Trittschalldämmung, die mit dem Laminat kompatibel ist.

2. **Schwimmende Verlegung:**
  - Laminat sollte immer **schwimmend** (ohne Verschraubung) verlegt werden. 
  - Halte einen **Randabstand** von ca. 10 mm zu den Wänden, damit sich das Laminat bei Temperaturschwankungen ausdehnen kann.

3. **Sockelleisten anbringen:**
  - Nach der Verlegung des Laminats kannst du die **Sockelleisten** anbringen, um die Randfugen zu verdecken.

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### **4. Vorteile des Zwischenschritts (OSB-Platten)**
- Erhöhte Stabilität: Die OSB-Platten verhindern, dass sich das Laminat durch Unebenheiten in der Dämmung bewegt oder beschädigt wird.
- Längere Haltbarkeit: Durch die zusätzliche Schicht wird die Dämmung geschützt und der Bodenbelag bleibt stabil.
- Bessere Lastverteilung: Das Gewicht von Möbeln oder Personen wird gleichmäßig verteilt.

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### **Alternativen ohne OSB-Platten**
Falls du die OSB-Platten weglassen möchtest, kannst du Laminat direkt auf die Dämmplatten verlegen, wenn diese speziell dafür geeignet sind. Es gibt **Verbunddämmplatten**, die sowohl druckfest als auch für die Laminatverlegung ausgelegt sind. In diesem Fall sollte die Oberfläche der Dämmplatten komplett eben sein, um späteren Problemen vorzubeugen.

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### **Zusammenfassung**
Ja, du kannst Laminat auf Dämmplatten verlegen, aber es wird dringend empfohlen, eine Zwischenschicht aus OSB-Platten einzubauen. Diese sorgt für Stabilität, eine gleichmäßige Lastverteilung und schützt das Laminat vor Schäden. Achte zusätzlich auf die Verwendung einer Dampfbremse und einer geeigneten Trittschalldämmung.